Nico Hülkenberg hat es schon wieder getan. Der Deutsche, der trotz seiner Erfahrung von über zehn Jahren in der Formel 1 vorher noch nie in Imola gefahren war, knackte beim Qualifying auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari erneut die Top-10. Mit dem zehnten Platz für das Rennen sicherte sich der Deutsche nach China und Miami den dritten Q3-Einzug in Serie und den vierten in der Formel-1-Saison 2024.

Imola-Updates machen Hülkenberg Mut

"Ich bin nicht zu 100 Prozent zufrieden, nur 97 Prozent", haderte Hülkenberg dennoch etwas mit sich und insbesondere seiner letzten Runde des Qualifyings. "Es ist eine komplizierte, alte Strecke mit einer eigenartigen Dynamik. Wenn man die Runde gut startet, gewinnt man direkt ein bis zwei Zehntel und es entwickelt sich eine positive Dynamik. Aber wenn man einmal Zeit verliert, wird man ihr die ganze Zeit hinterher jagen und es ist schwer, die Zeit wieder reinzuholen."

Wie so gut jedes andere Team hat auch Haas an diesem Wochenende Updates mit nach Imola gebracht. Prompt war das US-Team mit bei der Musik, auch Hülkenbergs Teamkollege Kevin Magnussen konnte teilweise vielversprechende Rundenzeiten setzen. Bei ihm verhinderte lediglich Oscar Piastri ein besseres Ergebnis, mehr dazu weiter unten.

Die Updates machen Hülkenberg auch für das Rennen Mut. "Es ist auf jeden Fall positiv. Es ist erst der Samstag, also schauen wir mal, wie es morgen läuft", war Hülkenberg zunächst vorsichtig. "Aber ich denke, dass wir nach heute und dem was ich gestern gefühlt und gesehen habe, nicht zurückgefallen sind. Wir können mit den zweiten fünf Teams, mit dieser Gruppe, mithalten. Danach sieht es aus."

Nächste Quali-Niederlage: Magnussen scheitert an Block-Piastri

Kevin Magnussen kann derweil von einem Einzug in das Q3 nur träumen. Dem Dänen gelang der Sprung in das letzte Quali-Segment in dieser Saison noch kein einziges Mal. Auch an diesem Wochenende wird Magnussen mit Startplatz 18 den Grand Prix von deutlich weiter hinten beginnen als sein Teamkollege. Dabei startete Magnussen durchaus vielversprechend in das Imola-Qualifying.

Hülkenberg hilft Verstappen zur Pole! Wem galt der Finger? (09:37 Min.)

"Ich war wirklich zufrieden mit dem Auto. Gestern im FP2 zwar noch nicht, aber für das FP3 haben wir ein paar umfassende Änderungen vorgenommen und dann hat es mir sehr gut gefallen. Ich war vor Nico auf meiner ersten und zweiten Runde", erklärte Magnussen nach dem Qualifying.

Doch auf seinem dritten und letzten Versuch fuhr der Haas-Fahrer in Kurve 1 auf den gerade aus der Box gefahrenen Oscar Piastri auf. Der Australier versuchte zwar auszuweichen, doch da war es für Magnussen bereits zu spät, der vom McLaren auf der Ideallinie irritiert wurde, den Kerb auf der Innenseite unglücklich erwischte und seine entscheidende Runde bereits nach wenigen Metern wieder abbrechen musste. Piastri wurde nachträglich um drei Plätze nach hinten versetzt mehr. Mehr dazu hier:

"Das ist doppelt bitter, denn es ist bereits das vierte oder fünfte Mal in dieser Saison, dass wir Probleme mit dem Verkehr auf der entscheidenden Runde haben", ärgerte sich Magnussen über den Piastri-Vorfall. Zuletzt hatte der Haas-Fahrer sich im Sprint-Qualifying von Miami Probleme mit dem Verkehr gehabt.

Magnussen ratlos: Hört sich wie eine schlechte Ausrede an

Besonders bitter für Magnussen: Vor seinem letzten, sehr kurzen, Versuch bewegte er sich noch auf Augenhöhe von Hülkenberg. Doch während der Däne seine letzte Runde abbrechen musste, machte der Deutsche kurz vor Ende des Q1 einen Riesensatz und stand kurzfristig ganz oben in der Zeitentabelle. Lediglich Max Verstappen und Charles Leclerc fuhren noch schneller. Der Haas hätte also auch in den Händen Magnussens deutlich mehr hergegeben.

"Ich glaube nicht, dass wir uns beim Timing des Verlassens der Boxengasse von den anderen Teams unterschieden. Wahrscheinlich ist es einfach Pech", ärgerte sich Magnussen über das Verkehr-Pech. "Mittlerweile klingt es wie eine schlechte Ausrede. Ich muss einfach geduldig bleiben und hoffen, dass es irgendwann aufhört, denn es nimmt mittlerweile einen großen Einfluss auf meine Saison."

"Es scheint so, als würden wir auf den Fahrer auffahren, der anders fährt als die anderen. Und dann erwische ich ihn an einer schlechten Stelle auf der Strecke. Das war in diesem Jahr einfach zu oft der Fall. Wenn man dieses Problem in den sieben Qualifyings vier oder fünf Mal hatte, fängt man an, sich zu fragen, ob es etwas gibt, das ich falsch mache.